Arbeitskreis  „Kellerkataster“

Bericht im NEB von Tobias Bumm

Abstieg bringt neue Erkenntnisse

Bei einem Stammtisch des Geschichtsvereins Besigheim haben zwei Mitglieder vom Arbeitskreis Kellerkataster dessen zehnjährige Arbeit vorgestellt. Zwischen 2009 und 2019 haben sich die Historiker mit den Kellern der Kernstadt befasst. 110 Keller sind nun neu registriert und bei der Stadt gemeldet.

Was 2009 mit dem ersten Schritt in einen der Keller in Besigheim begann, wurde 2019 mit 110 neu in den Kataster der Stadt aufgenommenen Keller beendet. Roger Duka, Martin Haußmann, Dr. Rolf Maysenhölder und Peter Ulrich, alles Mitglieder des Arbeitskreises Kellerkataster des Geschichtsvereins Besigheim, haben sich die Mühe gemacht, um die exakte Lage von möglichst vielen Kellern der Kernstadt zu bestimmen, neue zu entdecken und alle schließlich in den Kataster der Stadt aufnehmen zu lassen,

Beim jüngsten Stammtisch des Geschichtsvereins wurden die Ergebnisse vor rund 30 Interessierten noch einmal von  Martin Haußmann und Peter Ulrich präsentiert. „Das ist ein großartiger Einsatz“, lobte Hans-Jürgen Groß, erster Vorsitzender des Geschichtsvereins. Er hoffe, die Stadt wisse, welch großen Schatz ihnen der Verein damit geschenkt habe. Tatsächlich war die Sichtung von Lageplänen, Fotos und anderen historischen Einträgen eine Mammutaufgabe für das Quartett. Sogar eine ausgedehnte Computer-Auflistung nach Straßen mit mutmaßlichen Kellern wurde durchgearbeitet. Danach begann die Begehung. „Das war auch nicht immer einfach, denn  nicht  jeder will, dass man einfach in sein Haus spaziert, weil man da einen Keller vermutet“, so Groß.

Wichtige Hinweise auf Unterkellerungen, die aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, gaben vor allem Baupläne für Heizungen und Kessel, die erst rund 60 Jahre alt sind. Das erklärte Peter Ulrich, der den Gästen die Methodik der Kartographierung näherbrachte. „Manchmal stößt man dann auf Ungewöhnliches“, sagte er. So habe man unter der Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes in Besigheim zwar einen Keller vermutet, jedoch einen alten Turm entdeckt. Sogar Schießscharten seien ans Tageslicht gekommen. Warum der Turm die Neuzeit nicht erlebt hat, sondern in den Boden eingelassen wurde, ließ sich nicht genau bestimmen.

Martin Haußmann zeigte weitere prominente Beispiele von Kellern in der Kernstadt. Einfach seien klassische Fälle wie am Steinhaus oder der Alten Kelter. Dort sieht man, wie andernorts ebenfalls, von außen schon ein Tor, das nur in einen Keller führen kann. Die Alter Kelter hat sogar zwei solcher Eingänge – aufgrund der Kellergröße. Bei manchen Kellern musste man jedoch vom Hörensagen informiert ins Archiv steigen, um die Entdeckung zu machen. So seien unter dem Dreigiebelhaus gar zwei Keller zu einem zusammengewachsen. Dies sei jedoch nicht gleich sichtbar gewesen.

Von jedem der 110 Keller hat das Team Fotos gemacht, um sie für die Nachwelt zu dokumentieren. Und auf genau diese Nachwelt zählen die Historiker. Der Geschichtsverein hat nämlich die Hoffnung, dass irgendjemand die Arbeit weiterführt. Denn natürlich fehlen noch zahlreiche Keller und auch die Digitalisierung der Pläne und Handskizzen steht noch an.

 

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